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Umfassende Sanierungen im STWEG richtig planen


Umfassende Sanierungen von Stockwerkeigentum überfordern häufig die Eigentümer und zuweilen auch die Verwaltungen selbst. Wie ist vorzugehen, damit eine Sanierung umgesetzt werden kann? Nebst Entscheidungen über den Sanierungsumfang an den Versammlungen ist vor allem auch das Thema der Finanzierung nicht einfach zu bewältigen.

Alle Liegenschaften bedürfen eines Unterhalts. Viele Gemeinschaften verschliessen jedoch häufig die Augen um eine umfassende Sanierung rechtzeitig zu planen. Argumente wie «es ist ja noch nicht dringend» oder «bis dann können sich meine Erben um die Angelegenheit kümmern» sind häufig zu hören. Auch besteht teilweise die Angst, dass die Liegenschaft mit der Sanierung vergoldet werden soll.

Mit einer solchen Haltung werden die Teilbereiche zur Sanierung aufgeschoben und irgendwann kommt dann der Moment, wo es nun plötzlich dringend wird.

Soll eine umfassende Sanierung seriös umgesetzt werden können, bedarf dies einer teils jahrelangen Vorbereitung. Einerseits muss ermittelt werden, was saniert werden muss, soll und kann aber anderseits muss gleichzeitig ein erstes Kostendach erstellt werden, damit die Finanzierung langfristig und nicht schockartig aufgebaut werden kann.

Damit die Kosten und allfällige Sanierungsvarianten (z.B. sogar mit energetischen Massnahmen) ermittelt werden können, ist es wichtig, dass Fachleute mit Erfahrung in der Sanierung von Stockwerkeigentum bereits am Anfang mit dabei sind. Diese Fachleute sind nicht gratis. Und hier fängt bereits die Aufklärungsarbeit der Verwaltung an, damit sich die Eigentümer bewusst sind, dass eine solche Sanierung ein Projekt ist, welches dementsprechend geführt wird: mit Fachkräften und entsprechenden Kosten dieser Speziallisten.

Sind die Kosten in etwa bekannt, so soll ein langfristiger Plan erstellt werden, damit der Erneuerungsfonds genügend geäufnet werden kann, so dass zum Zeitpunkt des Projektbeginns das Geld bereits vorhanden ist und nicht erst noch organisiert werden muss.

Insbesondere bei Eigentümern im Pensionsalter stellt die Finanzierung zunehmend ein erhebliches Problem dar. Nicht populär aber schlussendlich die richtige Konsequenz kann sein, dass ein Eigentümer aufgrund der nun bekannten Kosten, sich Gedanken machen muss, seine Einheit zu verkaufen oder allenfalls mit einer Erbschafts- oder Darlehenslösung behelfen kann.

Eine gute Verwaltung sollte den Mut haben auch diesen Weg den Eigentümern aufzuzeigen, die obigen Gedanken zu vertiefen und den Ablauf einer umfassenden Sanierung zu erläutern.

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